Bilbao ist ein coole Stadt. Falls es irgendetwas geben könnte, was mich hier irritiert, dann wäre es vielleicht die Sprache. Voller x oder tx, jedenfalls kann man sie nicht entziffern, nichts verstehen. Da ist die gemeine Touristin froh, dass alles zweisprachig, also in Baskisch und Kastilisch beschriftet ist. So hat man eine kleine Chance zu verstehen, worum es geht.
Zum Beispiel Zubizuri. Kommt doch niemand auf die Idee, dass das Spanisch ist. Ist es ja auch nicht. Ist Baskisch, bedeutet weißer Bogen und ist der Name einer elegant geschwungenen weißen Brücke, die eines der Wahrzeichen Bilbaos ist.
Ein weiteres ist das Guggenheim-Museum, von 1993 bis 1997 vom amerikanischen Architekten Frank Gehry gebaut. Heute wird es als Startschuss für die urbane Entwicklung der Stadt gesehen. Früher reine Industrie – und Hafenstadt lockt sie jetzt viele KunstliebhaberInnen und Reisende an.
Vor dem Gebäude findet man die „Maman“ genannte Spinne von Louise Bourgeois und den blumigsten Hund aller Zeiten, „Puppy“ von Jeff Koons.
Drinnen werden Werke von VertreterInnen zeitgenössischer Kunst wie Jenny Holzer, Richard Serra oder Gerhard Richter gezeigt.
Unser weiterer Spaziergang durch Bilbao führt an diversen Prunkbauten und zahlreichen modernen Gebäuden vorbei und durch schöne kleine Parks.
Mit der Standseilbahn fahren wir hoch zu einem Aussichtspunkt, der uns schöne Blicke auf die Stadt unter uns schenkt. Auf der Rückfahrt sitzt ein alter Mann mit uns in der Kabine und spielt auf seiner Mundharmonika. Mit strahlendem Lächeln bedankt er sich für den Applaus. Glücklich geht er danach davon.
Für uns war es ein weiter Weg, endlich auch mal wieder heiß und so kommt uns das vielgerühmte Café Iruña mit seiner orientalisch angehauchten Inneneinrichtung und köstlichen baskischen Pintxos (Tapas, leckere Kleinigkeiten) gegen 18 Uhr gerade recht.
Schon gestern Abend haben wir der hiesigen Sitte folgend einen Zug durch die Bars gemacht und u. a. marinierten Kabeljau, mit Paté gefüllte Macarons (ein Traum!) oder einen pechschwarzen Böller, der mit Fischbrei gefüllt war, gegessen. Keine Ahnung, was das war, hat hervorragend geschmeckt.
So machen wir auch an diesem Abend weiter. Nach frittierter Garnele, Anchovis und Pulled pork auf einem Maisküchlein gekrönt von einem kleinen Apfelschnitz erleben wir in einer der Altstadtgassen noch eine Überraschung: eine 15-köpfige Musikgruppe spielt baskische Weisen mit Einhandflöten (Txistu) und kleinen Trommeln. Leider nur zwei Stücke, dann ziehen sie weiter und wir fahren mit dem Bus zu unserm Bus, den wir auf einem Stellplatz über der Stadt geparkt haben.