Letztes Jahr hatte ich bereits das Yatra Kinderheim in Kathmandu besucht, das vor einigen Jahren von Maddy und Suren gegründet wurde. Heute sind wir für den späten Nachmittag dort mit ihnen verabredet. Suren wollte uns mit seinem kleinen alten Auto eigentlich beim Hotel abholen. Das konnte ich ihm aber ausreden und wir fuhren mit dem Taxi ins nördlich gelegene Stadtviertel Golfutar. Der Fahrer lässt uns im Zentrum raus und ich rufe Suren an. Mit Hilfe des Gemüsehändlers neben mir erfährt Suren, wo genau wir stehen und wenige Minuten später kommt er uns zu Fuß entgegen. Das Haus, das sie für rund 600 Euro für das Kinderheim angemietet haben, ist nur wenige Gehminuten entfernt.
Wir werden von Maddy und zwei Kindern, die uns den Freundschaftsschal umlegen und uns mit einer kleinen Verbeugung und einem freundlichen „Namaste!“ begrüßen, empfangen.
Derzeit wohnen 12 Kinder hier, einige der Großen, die letztes Jahr noch hier waren, haben ihre Schule beendet und sich selbstständig gemacht. Annette hat jede Menge Süßigkeiten mitgebracht, die wir den Kindern nun schenken. Maddy und Suren freuen sich über unsere Spenden fürs Heim. Danke an dieser Stelle an Regina!
Zwei der Kinder lernen übrigens Deutsch und unterstützen Suren bei seinen Zählübungen. Eins, zwei drei sind übrigens für Anderssprachige sehr schwer auszusprechen. Vor allem die Zwei hat es in sich.
Nachdem die finanzielle Unterstützung durch das österreichische Paar, das Yatra Nepal überhaupt initiiert hatte und in dem sozial engagierten Musiker Suren einen lokalen Partner gefunden hatte, beendet wurde, ist die finanzielle Situation prekär. Hatte Suren noch bis vor kurzem ein kleines Gehalt von rund 200 Euro im Monat bekommen, arbeiten beide nunmehr völlig unentgeltlich. „Was sollen wir denn tun? Wir können doch die Kinder nicht im Stich lassen.“
Im Yatra Nepal Kinderheim haben sie weitaus mehr als ein Dach über dem Kopf. Sie haben mit Maddy und Suren Ersatzeltern gefunden, die sie liebevoll betreuen, sie bekommen eine Schulausbildung, sie haben einen Lebensstandard, der ihnen regelmäßiges Essen sowie saubere und gesunde Wohnverhältnisse bietet. Yatra ist das nepalesische Wort für Reise, „eine Reise vom Dunkel ins Licht“, wie es Suren poetisch formuliert.
Dringend gesucht werden also Paten für die Kinder (jeder Betrag ist willkommen) oder Sponsoren ganz allgemein. Weitere Infos gibt es auf Facebook unter Yatra Nepal oder unter http://yatranepal.org.np und natürlich bei mir.
Am 31. März gibt es im Jazzclub Hirsch in Moosburg ein Benefizkonzert für Yatra Nepal. An der Gitarre: Suren Lama.