Vom Zeltplatz sind es 14 Kilometer bis zur Mündung des Lech. Auf dem Bild kommt der Lech von links. Wir machen ein Abschiedsbild und heißen unseren dritten Fluss, die Donau, willkommen. An ihr werden wir die kommenden zwei Tage entlang radeln.
Oft führt der Donauradweg über die Deichkrone, warm, aber mit toller Aussicht. Wenn wir dann vom Fluss weggeleitet werden und in den Wald eintauchen, ist das erfrischend wie ein kühles Bad.
Bald ist Neuburg an der Donau erreicht und ein paar Kilometer weiter eine Brotzeitbank mit Flussblick.
In der zweiten Hälfte der Tagesetappe ist von der Donau nicht mehr viel zu sehen. Wir fahren auf ca. 20 Kilometern durch eines der bedeutendsten Auwaldgebiete an der deutschen Donau. Hier sind Biber und Eisvogel, Gelbbauchunke und Hirschkäfer sind zuhause. Die Ausweisung als Natura2000-Gebiet ist ein Ausdruck für die Bedeutung dieses Naturschatzes auch auf europäischer Ebene.
Um die Renaturierung der Donau zu unterstützen und die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wurde das Auenzentrum Neuburg/Donau gegründet. Es hat seinen Sitz im Jagdschloss Grünau, das mitten in den Donauauen liegt.
Erst in Ingolstadt kommen wir wieder direkt an den Fluss und zelten auf dem Campingplatz am Auwaldsee.
In der Nacht spielt der Himmel vierstimmig Trommel. Aus allen Himmelsrichtungen donnert es, mal piano, mal fortissimo. Wir stehen unter einer Vielzahl von hohen Bäumen und ich male mir abwechselnd aus, dass ein starker Ast abbricht und auf unser Zelt fällt oder aber der Blitz einschlägt. Wo ist das nächste feste Gebäude, in das wir uns bei einem Orkan retten können? Dann fängt es an zu regnen und ich schlafe ein.
Da wir heute nur rund 40 Kilometer bis Bad Gögging auf dem Zettel haben, nehmen wir unterwegs ein paar Geocaches mit.
Um halb drei erreichen wir unseren Zeltplatz bei Bad Gögging. Nichtsmehrtun ist nun angesagt.
Morgen fahren wir über den Abensradweg 80 Kilometer nach Süden Damit schließt sich unser Kreis und wir sind wieder zu Hause.
„Das müssen wir unbedingt wiederholen“, sind wir uns einig. Es gefällt uns sehr, mit so wenig Utensilien auf Reisen zu sein. Ununterbrochen draußen zu sein. Immer wieder Neues zu erleben und sich darauf einstellen zu müssen. Ja, und auch die Herausforderung anzunehmen, die das Schlafen im Zelt und das Sitzen auf dem Boden für uns mit sich bringen.
In zwei Wochen allerdings steigen wir erstmal wieder in unseren Campingbus ein und fahren nach Norddeutschland. Dann geht es auch hier im Blog weiter.