Auf unserer Suche nach den besten Kranichbeobachtungsspots sind wir auf zwei wunderbare Orte gestoßen: Barhöft und Linum.
Während Barhöft nur fünf Kilometer Luftlinie vom Inselchen Ummanz entfernt ist, liegt Linum knapp 300 Kilometer weiter südlich. Doch der Reihe nach.
Barhöft hatten wir neulich schon mal mit den Rädern angesteuert, als wir ein paar Tage auf dem Campingplatz „Drei Birken“ am Bodden waren. Da wir aber zum abendlichen Kranichspektakel, bei dem sie von ihren Futter- zu ihren Schlafplätzen fliegen, zu spät dort angekommen wären, hatten wir uns für einen anderen Beobachtungspunkt entschieden.
Diesmal fahren wir mit dem Bus dorthin und entdecken einen idyllischen kleinen Hafen.
Gleich nebenan ist ein Womo-Stellplatz – und die „Proviantkiste“ mit leckeren Matjesbroten (bzw. Bockwurst für Achim).
Am Abend dann das Schauspiel vor dramatischem Abendhimmel. Kraniche, Bodden, Sonnenuntergang. Besser geht’s nicht.
Am nächsten Tag fahren wir nach Linum. Tagesaktueller Kranichstand: 57 700! Davon hatten wir im Internet gelesen. Linum ist ein kleines Dorf bei Fehrbellin, etwa 40 Kilometer nordwestlich von Berlin. Hier rasten die Vögel regelmäßig, weil sie im Naturschutzgebiet Oberes Rhinluch finden, was sie brauchen: große relativ ungestörte Flächen voller kniehohem Wasser für den ungestörten Nachtschlaf.
Hier dürfen wir unser Auto nicht nur neben sondern im Hafen abstellen und erleben in der Folge das gechillteste Kranichgucken ever.
Ein paar Vogelfreunde versammeln sich am Abend im Garten des Seelokals gleich nebenan. Der Wirt entzündet ein paar Feuerkörbe und wir warten. Und sie kommen. Ein paar Tausend. In Gruppen von zehn bis 40 Tieren ziehen sie über uns hinweg. Es ist eiskalt, wir schauen bibbernd in den Himmel und nehmen uns vor, nächstes Jahr im April wiederzukommen, wenn die Kraniche aus dem Süden zurückkehren. Dann können wir sie bei der Balz und ihren Tänzen beobachten. Jetzt fahren wir erstmal nach Hause.