Es dauert zwar noch genau eine Woche, bis wir wieder zuhause sind, aber wir sind schon auf dem Heimweg. Am Samstag werden wir in Göttingen zu einem Familientreffen eintrudeln. Bis dahin haben wir ein paar Fahrtage vor uns.
Wir waren dann auf den Tag genau zwei Monate unterwegs. In den ersten Tagen unserer Reise begann Russland den Krieg in der Ukraine, was unsere Fahrt immer etwas verschattet hat.
Das Wetter war das nächste große Thema. Um diese Jahreszeit hatten wir uns weniger Regen und etwas höhere Temperaturen im Süden Europas erwartet.
Gefahren sind wir alles in allem rund 9000 Kilometer, übernachtet haben wir 59 Mal, allermeistens auf Stellplätzen für Wohnmobile, seltener auf Campingplätzen, ein Mal frei. Und natürlich in der Finca unserer lieben Freundin Simone auf Mallorca.
„Kannst du mir Deine drei Highlights dieser Reise sagen? „, frage ich Achim etwas unvermittelt.
„Och“, kommt zur Antwort. „Nee, da muss ich länger drüber nachdenken.“
Und auch mir fällt das nicht leicht. Im Gegensatz zu unserer Islandreise (da könnte ich jetzt noch die Highlights runter beten) ragen nicht einzelne Erlebnisse aus der Vielzahl der Eindrücke heraus.
Es ist vielmehr ein Verschmelzen von Bildern und Eindrücken, wie Mosaikstücke, die sich zu einem Ganzen zusammenfügen.
Hier ein malerisches Dorf, das sich an einen Hügel schmiegt, dort eine Schlucht, durch die sich ein Fluss schlängelt, während rechts und links die Felsen aufragen. Mal ist es das kleine Glück, am Meer zu sitzen und ein leckeres Getränk vor sich zu haben oder die behagliche Atmosphäre im Bus. Mal der kurze Plausch mit einer Frau aus dem Dorf. Die Tapas, der Wiedehopf, die Mimosen. Ein Kaleidoskop von Eindrücken und Erfahrungen, das sich erst im Laufe der Zeit zusammensetzen und sein Muster zeigen wird.
Zwei Monate waren wir fast ununterbrochen zusammen. Das ist zuhause anders. Es hat aber ganz gut geklappt. Natürlich gab es kleine Nickeligkeiten, auch mal die eine oder andere Explosion („Ich fahr mit dem Zug nach Hause!“), aber allermeistens haben wir uns gut vertragen.
Das Unterwegssein ist das, was mir die größte Freude ist. Nicht zu wissen, wie der nächste Ort, der nächste Stellplatz, die nächste Straße aussieht. Aber doch sicher zu sein, dass es vielleicht mal langweilig oder unschön, aber niemals gefährlich oder unangenehm sein wird. Neugierig sein und die Neugier stillen können. Das ist Reisen. Mehr davon! Folgt bald 😊